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Emotionale Verabschiedungen bei der Halbzeittagung

Geballte Kompetenz verabschiedet sich von der aktiven Schiedsrichterbühne. Zusammengerechnet leiteten die vier Akteure 50 Jahre Spiele in der Oberliga oder höher. Die Rede ist von Henning Deeg (KFV Segeberg), Torben Nesch (KFV Nordfriesland), Max Rosenthal (KFV Lübeck) und Christopher Horn (KFV Westküste). Die beiden Erstgenannten beendeten zum Ende der Saison 2022 und die beiden Letztgenannten zum Ende der Saison 2023 ihre Schiri-Laufbahnen.

Diverse Endspiele um den SHFV-LOTTO-Pokal sowie mehrere Teilnahmen beim LOTTO MASTERS wurden ihnen im Laufe der Zeit anvertraut. Highlights, die nur ganz wenige Schiedsrichter und Schiedsrichterinnen in Schleswig-Holstein erleben. Um so emotionaler war auch der Abschied im Rahmen der Halbzeittagung der SHFV-Spitzenschiedsrichter am ersten Januarwochenende in Bad Segeberg. Besonders die Worte der geehrten und verabschiedeten Schiris sorgten für das ein oder andere Schmunzeln, regten aber auch zum Nachdenken an. So appellierte Max Rosenthal vor allem an die jungen Schiris: „Es ist immer gut, Ziele zu haben. Genießt vor allem aber die Reise.“ Torben Nesch beschrieb seine Gefühlslage mit dem Slogan des Schiedsrichterpraktikums. Dieser besagt: „Wir sagen nicht, warum wir Schiedsrichter geworden sind, sondern zeigen, warum wir es nach so langer Zeit immer noch sind.“ Nesch: „Das Erlebte kann man gar nicht in Worte fassen. Mein Trauzeuge ist Schiedsrichter, viele Freunde sind Schiedsrichter, das Hobby ist eben so viel mehr, da passt der Slogan sehr gut.“ Christopher Horn, der seinen Abschied mit der Leitung des Eröffnungsspiels der Flens-Oberliga der aktuellen Saison feierte, erzählte von seinen Anfängen als Assistent auf höherer Ebene. „Plötzlich stehen wir auf der Lohmühle, ich kenne die beiden (Fynn Kohn und Torben Nesch, Anm. d. Red.) gar nicht und von da an sind wir ein Team. Ein Team, welches viele Jahre zusammen überregional unterwegs ist.“ Henning Deeg blickte in seinem Statement auf viele Weggefährten zurück. „Ich bin so vielen so dankbar, dankbar für die Unterstützung und Freundschaften.“ Neben ihren Einsätzen auf den Sportplätzen Schleswig-Holsteins und den Stadien von Regional- und teilweise auch Drittligisten, haben die vier vor allem eines nicht vergessen: ihre Heimat und die Basis. Unzählige und jahrelange ehrenamtliche Stunden als Lehrwarte, Coaches und Paten zeigt den besonderen Wert dieser starken Persönlichkeiten.

Als die scheinbar letzten Worte in Bad Segeberg verhallten, folgte noch eine weitere Verabschiedung. Mit Standing Ovation wurde Norbert Richter als ehemaliges Mitglied des SHFV-Schiedsrichterausschusses geehrt. Insgesamt fungierte er acht Jahre als Lehrwart und vier Jahre als Vorsitzender in diesem Ausschuss und hatte zuvor diverse Ämter auf Kreis- und Bezirksebene inne. Richter sagt: „Zwölf Jahre sind eine lange Zeit und dann auch wieder keine lange Zeit. Zu Beginn meiner Lehrwartetätigkeit war es ein Highlight, ein Video einer Bundesligaszene zu zeigen. Heutzutage haben wir sogar zahlreiche Aufnahmen von Spielen der SHFV-Spielklassen. Wir haben uns auf vielen Ebenen weiterentwickelt.“ Diese Weiterentwicklung weiter voranzutreiben, liegt nun in den Händen von Susann Kunkel und ihrem Ausschuss. Sie ist die Nachfolgerin von Norbert Richter, der als SHFV-Vizepräsident für Schiedsrichter und Qualifizierung dem Verband und vor allem den Schiris im Land auf sportpolitischer Ebene erhalten bleibt.

Text: Dajinder Pabla