In der vergangenen Woche war der SV Eichede Gastgeber des offiziellen SHFV-Vereinsdialogs. Sechs Vertreter des Schleswig-Holsteinischen Fußballverbandes waren der Einladung ins Ernst-Wagener-Stadion gefolgt, um gemeinsam mit drei Vertretern des Kreisfußballverbandes Stormarn, Susanne Hann (Vorsitzende Ausschuss für Kultur, Schule, Sport und Soziales) und Detlev Hinselmann (Vorsitzender Bau- und Planungsausschuss) aus der Gemeindevertretung Steinburg sowie zwölf Verantwortlichen des SV Eichede zentrale Herausforderungen, Anliegen und Perspektiven zu besprechen.
Inhaltlich standen insbesondere vier Themen im Fokus: die Situation im Schiedsrichterwesen, die Einteilung der Jugendstaffeln, der Handicap-Fußball sowie die Rolle der kommunalen Unterstützung für gemeinnützige Sportvereine.
Der Schiedsrichter-Obmann des SV Eichede, Jan Magnus Kramp, kritisierte die aktuelle Regelung, dass Vereine für C-Jugend-Oberligamannschaften Schiedsrichter stellen müssen, C-Jugendliche selbst allerdings nicht als Zählschiedsrichter gewertet werden. Ein C-Jugendlicher des SV Eichede war im Jahr 2024 auf 18 Schiedsrichtereinsätze gekommen, vier davon als Assistent in der Herren-Kreisliga. Für den SV Eichede wird er aber nicht als Zählschiedsrichter erfasst.
Der SV Eichede hat zu diesem Thema die Bitte an den SHFV gerichtet, die Regelung des Punktabzugs auszusetzen. Diese Regelung habe nicht dazu geführt, dass der Schiedsrichtermangel geringer werde. Verband und Vereine sollten miteinander unter anderem in Schulkooperationen daran arbeiten, Schiedsrichter zu gewinnen und auszubilden.
In puncto Staffelstruktur im Jugendfußball machte der SV Eichede deutlich, dass der DFB-Gedanke, zu Beginn der Spielzeiten Qualifikationsrunden zu spielen, gut koordiniert werden müsse. In den beiden höchsten Spielklassen sollte in Zwölfer-Staffeln ein leistungsorientierter Wettbewerb über die ganze Saison sichergestellt werden. Dazu zählen halbjährliche Auf- und Abstiegsmöglichkeiten, die idealerweise auch auf die Ebene des Norddeutschen Fußballverbandes möglich sein sollten.
Der Leiter des Handicap-Fußballs beim SV Eichede, Lars Konietzko, stellte seine Arbeit seit dem Start im Jahr 2008 vor. Aktuell spielen 51 Personen beim SV Eichede Handicap-Fußball. Der SV Eichede war der erste Verein in Schleswig-Holstein, der Handicap-Fußball in seine Vereinsarbeit eingebunden hat.
Konietzko sprach sich deutlich dafür aus, dass Fußball-Wettbewerbe ausschließlich unter Menschen mit Handicap stattfinden sollten. Weiterhin machte er deutlich, wie wichtig es sei, insbesondere auch für die leistungsschwachen Handicap-Spieler Wettbewerbe sicherzustellen. Der SHFV-Ausschuss-Vorsitzende für gesellschaftliche Verantwortung, Kerem Bayrak, bewertete die Arbeit im Handicap-Fußball beim SV Eichede sehr positiv und resümierte, dass der SV Eichede die Nummer Eins im Handicap-Fußball in Schleswig-Holstein sei.
Abschließend richtete Olaf Gehrken den Blick auf die Rolle der Kommunen. Er betonte, dass gemeinnützig arbeitende Sportvereine nur in enger Zusammenarbeit mit ihren Städten und Gemeinden überleben könnten. Mittelfristig sei der Bau eines Kunstrasenplatzes auf der Sportanlage Eichede unabdingbar, um den Standort für den Handicap-Fußball und als Ausbildungszentrum im Nachwuchsbereich aufrechterhalten zu können.
„Herzlichen Dank an die Vertreter des SHFV für diesen lebendigen Dialog! Dieser Austausch hat uns die Gelegenheit gegeben, wichtige Themen unserer tagtäglichen Vereinsarbeit anzusprechen und Anregungen zu schaffen“, sagte Olaf Gehrken. „Dieses Format ist eine tolle Gelegenheit zur Stärkung des Fußballs in Schleswig-Holstein, von dem alle profitieren können.“
„Ein konstruktiver Vereinsdialog auf Augenhöhe!“, fasste Gitta Grunau, stellvertretende Vorsitzende des SHFV-Ausschusses Mädchen- und Frauenfußball zusammen. „Um von Vereinsseite mal zu hören wo es im Verein klemmt und man von Kreis-bzw. Verbandsseite unterstützen kann. Durch diesen Dialog können beide Seiten ihre Zusammenarbeit stärken, um für die Zukunft nach Perspektiven zu suchen.“
Foto und Text: SV Eichede